Müssen Unternehmen in Xing aktiv werden?

Nach dem Web 2.0 und Second Life fragen sich viele Unternehmen, ob und wie sie im Social Web aktiv werden sollen. Nicht nur Facebook, Youtube und Twitter stehen zu Auswahl.

Nach Web 2.0, Blogs und Communitys müssen Unternehmen nun wieder einmal entscheiden: muss ich da mitmachen und wenn ja wo. Um die Antwort kurz zu machen, liebe Unternehmensstrategen: Ihr müsst nirgends rein, Ihr seid nämlich längst drin.

Das fängt mit dem Businessnetzwerk Xing an. Die Mitarbeiter haben sich bei dem Karrierenetz längst eingetragen, wenn Sie nicht bis zu Rente bei der gleichen Firma bleiben wollen. Und damit ist das Unternehmen schon drin: Xing zählt einfach nur die Mitarbeiter zusammen. Ob Sie da noch ein Logo hochladen interessiert keinen.

Aber da gibt es ja noch die Gruppen. Ob Sie als Unternehmen in diversen Xing-Gruppen aktiv sind, ist nur eine Frage der verfügbaren freien Ressourcen. Ob sich das gezielte Engagement für ein Unternehmen rechnet, wage ich zu bezweifeln. Wenn aber nicht das Unternehmen, sondern einzelne Mitarbeiter in Gruppen aktiv sind, so macht das Sinn. Anstatt eine Social-Media-Stabsabteilung einzurichten, sollten Unternehmen lieber denjenigen Mitarbeitern mehr Zeit dafür einräumen, die sowieso schon aktiv sind. Das ist authentischer und „kommt besser rüber“ als irgend eine künstliche Social-Media-Offensive der PR-Abteilung.

Es muss auch nicht immer gleich eine eigene Gruppe aufgebaut werden. Mitglieder gewinnen kann mühsam sein und oft bleibt der erhoffte Ansturm aus. Und die Moderation kann sehr zeitaufwendig werden. Lieber erstmal sehen, ob es nicht bestehende Gruppen gibt, innerhalb derer man aktiv werden kann. Deren Wirkung ist nicht zu unterschätzen. Es ist nämlich wie immer im Leben: Einige wenige sind aktiv aber viele nutzen die Früchte von deren Arbeit. Konkret: Auch wenn es auf den ersten Blick manchmal gar nicht so viele Beiträge gibt, so ist deren Wirkung doch enorm, weil sie von vielen gelesen werden. Mit etwas Disziplin und natürlich auch Sachverstand können einzelne Mitarbeiter hier erheblich zur Reputation ihres Unternehmens beitragen. Aber auch das Gegenteil gilt: Nicht selten tendiert der Informationsgehalt von Diskussionsbeiträge auch deutlich gegen Null. Das fällt dann wiederum negativ auf den Autor und dessen Unternehmen zurück.

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7 comments

  1. Um die Eingangsfrage aus meiner Sicht zu beantworten: JA, Unternehmen müssen in XING aktiv sein!

    Nicht, weil es schick ist oder modern oder trendy, sondern weil XING den Unternehmenserfolg enorm steigern kann – wenn das Unternehmen es versteht, dieses geniale Instrument richtig zu „spielen“.

    Allerdings ist meiner Ansicht nach in der Tat Vorsicht geboten, Mitarbeiter/innen „machen zu lassen“: wenn das Unternehmen soziale Netzwerke für den eigenen Unternehmenserfolg nutzen möchte, spielen natürlich die Mitarbeiter/innen die wichtigste Rolle.

    Sie sollten nur bitte nicht alleine gelassen werden, sondern durch das Unternehmen entsprechend geschult werden. Dann können soziale Netzwerk-Instrumente wie XING zu einer kleinen „Unternehmensrevolution“ führen.

  2. Warum MÜSSEN Unternehmen das? Ja natürlich kann man den Unternehmenserfolg steigern. Aber dazu müssen Mitarbeiter freigestellt werden, um in den Gruppen aktiv zu werden. Und das kann/will sich nicht jede Firma leisten. Lohnt sich das wirklich immer?

  3. im B2B-Segment lohnt sich selbst kleinstes Xing-Engagement fast immer. Wieviele Mitarbeiter hierfür freigestellt und geschult werden soll, hängt wohl von der Branche und Unternehmensgröße ab. Wunder sollte man hier aber generell nicht erwarten.

  4. Avatar-Foto

    Ich würde es auch eher als Visitenkartentausch-Community sehen. Dienstleister als Gruppenmoderatoren halte ich generell für kritisch, da hier meist viel Fachkompetenz gefragt ist. Und dann bleibt immer die Frage, wie aktiv die Gruppe wirklich wird. Ich kenne zu viele Beispiele, wo nur die Moderatoren posten.Wenn ich jedoch eh schon eine PR-Agentur engagiert habe, dann kann ich denen eine Xing-Gruppe in der Tat auch noch auf’s Auge drücken. Fragt sich nur, mit welchen Zusatzkosten ich dann rechnen muss. Und ob das über’s verbesserte Image wieder reinkommt??

  5. ‚Ihr müsst nirgends rein, Ihr seid nämlich längst drin.‘ – Theoretisch schon, aber wer nicht nachsieht, der bekommt auch nicht mit, was über ihn gesprochen wird. Durch bloßes Ignorieren entsteht noch kein Employer Branding.

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