Neues aus der Welt der Influencer

Influencer sind gut für die Reichweite, aber aufwändig und oft teuer. Das ändert sich gerade. Neue Plattformen machen den Zugang zu Influencern leichter und besser messbar.

Wer neue Kunden sucht, braucht Reichweite. Die kommt über Suchmaschinen, Umfeldanzeigen und Programmatic Advertising. Influencer sind zwar interessant, aber aufwändig und oft teuer. Das muss nicht sein, denn eue Plattformen machen den Zugang zu Influencern leichter und besser messbar.

Der Umsatz mit Influencern in der DACH-Region betrug 2020 knapp eine Milliarde Euro. 2017 waren es gerade einmal 570 Millionen.

Marken erkennen, wie effizient und vor allem wie überzeugend es ist, wenn sie von sympathischen Menschen empfohlen werden. Influencer sind genau solche Menschen, die über umfangreiche Produktkenntnisse und ein authentisches Auftreten verfügen. Über Youtube, Instagram und TikTok erzielen diese Creators eine Reichweite, die früher nur den klassischen Verlagshäusern beschieden waren. Produkte aus den Bereichen Kosmetik, Mode, Fitness, Ernährung und Technik sind besonders beliebt.

Die großen Plattformen stehen zunehmend im Wettbewerb um gute Creators. Diese wiederum schauen zunehmend, wo und wie sie ihre Reichweite am besten monetarisieren können. Jan Böhmermann hat jüngst das schöne Leben der Influencer in Dubai parodiert

Facebook, Youtube und Instagram bieten Influencern die Möglichkeit, für empfohlene Produkte eine Provision zu erhalten. Bei Instagram kann man neuerdings auch Orte empfehlen.

Spotify will bezahlte Abo-Kanäle einrichten, so dass die Ersteller attraktiver Podcasts damit auch regelmäßige Einnahmen generieren können.

Twitter geht den gleichen Weg mit einer „Super Follows“ genannten Funktion. Diese erlaubt es den Influencern, ihren Followern spezielle Inhalte exklusiv gegen Bezahlung in einem Abo anzubieten.

Memmo.me, ein Startup, das es Nutzern ermöglicht, Prominente für personalisierte Videobotschaften zu bezahlen, gab gerade bekannt, dass es 10 Millionen Dollar Finanzierung erhalten hat. Influencer nutzen dies als neue Einnahmequelle. Bald wird das Startup neue Funktionen wie Live-Videos hinzufügen und sein Business-Angebot ausbauen, bei dem Unternehmen Prominente anheuern können, um Werbevideos für externes Marketing oder interne Mitarbeitermotivation zu erstellen.

TikTok hat zunächst den Influencern angeboten, mit Ihren Followern leichter in Dialog zu treten, indem sie eine Funktion „TikTok Q&A“ anbieten.

Instagram bietet Influencern an, sich zusammenzutun und gemeinsam eine Show zu gestalten. Das bringt für alle Beteiligten noch mehr Reichweite.

Gute Influencer erreichen aber auch alleine schon hohe Reichweiten. Auf Twitch hat der spanischer Gaming-Streamer TheGrefg bei der Vorstellung seines neuen Fortnite-Skins einen neuen Rekord aufgestellt: 2,5 Millionen gleichzeitige Zuschauer mit einem Twitch-Stream.

Die Waghäuseler YouTuberin Sally, die mit ihren Back- und Koch-Tutorials fast zwei Millionen Abonnenten erreicht, kooperiert jetzt mit Lidl. Das erste Video erreichte in nur zehn Tagen sieben Millionen Aufrufe.

Im vergangenen Dezember hatte Walmart auf TikTok ein Liveshopping-Event durchgeführt, dass sich als großer Erfolg erweisen sollte. Siebenmal mehr Zuschauer als erwartet und 25 Prozent mehr Follower schlugen schlussendlich für Walmart zu Buche – ein guter Grund, das Event zu wiederholen.

Statt Kleidung wurde am 11.03.2021 jedoch Kosmetik verkauft. Die Influencerinnen Gabby Morrison (3.5 Millionen TikTok Follower) und Nabela (5.5 Millionen Follower) stellten Produkte vor, die von den Zuschauern direkt in der App gekauft werden konnten.

Shoppify hat das Affiliate-Netzwerk “Content and Commerce” gegründet und testet dieses unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Dort können Unternehmen direkt aus ihrer Shop-Software Produkte ausschreiben. Diese können dann von Influencern beworben werden und ein Tracking-Link führt die Interessenten direkt zum Produkt. Werden so Verkäufe erzielt, bekommen die Influencer eine Provision.

Schon seit Oktober 2020 besteht zwischen den beiden Unternehmen eine Partnerschaft. Unternehmen können auf den Ad Manager von TikTok zugreifen und haben weitreichende Trackingfunktionen. Werbevideos können klassisch auf CPC- oder TKP-Basis gebucht werden.

Micro-Influencer direkt buchen liegt momentan im Trend. Diese haben zwar nur wenige Follower und arbeiten  auch gar nicht hauptberuflich als Influencer, aber gerade das macht sie vertrauenswürdig.

Das taiwanesische Start-up Influenxio bietet eine Plattform, die Unternehmen mit passenden Influencern zusammenbringt. Dafür kann Influenxio auf eine Datenbank aus 350.000 Instagram-Creatorn zurückgreifen. Über 6000 Unternehmen sind schon dabei und über 1000 Kampagnen liefen bereits.

Besonders kleine und mittlere Unternehmen nutzen die Plattform. Kein Wunder, die Micro-Influencer sind billig, gerade mal 35 – 40 US Dollar verdienen sie durchschnittlich pro Kampagne. Ein zusätzliches Abonnement findet automatisch die passenden Influencer und versorgt die Unternehmen mit allen relevanten Daten zur Auswertung der Kampagne.

Wohin die Reise geht, zeigt die Social-Audio-App Clubhouse: Zunächst einmal zwanzig gute Creator will Clubhouse fest an die Plattform binden, indem sie mit mindestens 5000 Euro im Monat gefördert werden. Am besten gleich hier bewerben.

Morgen früh um 9:00 Uhr erzähle ich mehr dazu in meinem Vortrag bei der Digitalkonferenz. Hier kann man sich kostenlos anmelden.

Heute nachmittag um 16 Uhr verraten wir, wo es bei Clubhouse hingeht. Wir haben Mr. Clubhouse persönlich eingeladen.

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