Fünf Erfolgsfaktoren guter Homepages

Autor: Torsten Schwarz. Webseiten müssen keine Designwettbewerbe gewinnen, um gut zu sein. Hauptsache sie funktionieren so, wie der Besucher es erwartet. Fünf Regeln gelten:  

1. Wissen, was Besucher wollen
Wer eine Webseite besucht, erwartet dort etwas. Sie als Betreiber der Homepage sollten wissen, was Ihre Besucher bewegt und was sie interessiert. Suchen viele die Öffnungszeiten, wollen sie vertiefende Produktinformationen oder willen sie fix etwas bestellen? Welche Produkte oder Kategorien sind am beliebtesten? Webcontrolling-Software, Online-Befragungen und persönliche Gespräche sowie gesunder Menschenverstand sind die Instrumente, die eine Antwort liefern.

2. Wichtiges muss ins Auge fallen
Wenn Sie wissen, was Ihre Besucher wollen, sollte das auch sichtbar sein: Die Öffnungszeiten unübersehbar auf der ersten Seite oder eine sofort ins Auge fallende Suchfunktion. Gute Grafiker wissen, wie Inhalte so gestaltet werden, dass der Blick auf die wichtigsten Punkte gelenkt wird.

3. Wichtigster Prozess funktioniert wie geölt
Ob Onlinebestellung, -buchung oder –registrierung, für nichts ist das Web besser geeignet, als für das Abbilden von Geschäftsprozessen. Aber wehe, es klemmt! Wenn die Registrierung nicht völlig intuitiv und fehlerfrei läuft, dürfen Sie sich nicht über die vielen Abbrecher wundern. Während die meisten Kinder heute mit der Maus in der Hand groß werden, tun sich viele Erwachsene da noch etwas schwer. Und wer nicht weiß, wo er hinklicken soll, bricht lieber ab, als etwas falsch zu machen.

4. Wer sucht, will auch finden
Wer eine Webseite besucht, will meist etwas Bestimmtes. Dazu wird oft die Suchfunktion benutzt. Immer weniger Menschen beherrschen die Rechtschreibung. Von daher sollte jede Suchfunktion auch fehlertolerant sein. Auch sollte ein Notebook-Computer auch dann gefunden werden, wenn „Laptop“ eingegeben wird. Vorbildlich ist es, wenn dann noch nach dem Preis, dem Alter oder anderen Kriterien sortiert werden kann. Fotos sind ebenfalls hilfreich. Generell sollten Bilder einfach per Mausklick vergrößert werden können. Auch eine Klassifikation der Suchergebnisse nach Rubriken (Laptop-Zubehör, Laptop-Bücher) oder nach Markennamen kann sinnvoll sein. Eine gute Suchfunktion kostet leider oft noch viel Geld. Sie können aber auch eine Google-Suche über Ihr eigenes Internet-Angebot laufen lassen: http://www.google.com/coop/cse/

5. Mit einem Klick zum Ziel
Wenn Sie die wichtigsten Dinge kennen, die Ihre Besucher suchen, dann bieten Sie Ihnen das Ergebnis mit möglichst wenigen Mausklicks an. Mit jedem weiteren Klick verlieren Sie jeweils die Hälfte der Besucher. Am besten sind die wichtigsten Informationen gleich auf der Startseite oder zumindest mit einem einzigen Klick erreichbar.

Noch mehr Aspekte:
Manche Homepagebetreiber sind stolz auf Ihre hohe Verweilzeit. Sie meinen, dass die Inhalte ihrer Website so spannend sind, dass die Nutzer sich vor Begeisterung nicht davon losreißen können. Das Gegenteil ist oft der Grund: Die Nutzer suchen viel zu lange, finden nichts und sind frustriert. Keiner surft gerne durchs Internet. Das Web ist ein Automat, um bestimmte Dinge zu erledigen, die erledigt werden müssen. Machen Sie es den Menschen leicht, die gewünschten Informationen zu finden.

Flash-Intro raus
Wer im Web surft, will möglichst bequem und schnell an Informationen kommen. Jeder überflüssige Klick vergrault die Hälfte der Besucher. Eine Vorschaltseite vor der eigentlichen Startseite ist der sichere Garant dafür, dass nicht mehr alle Besucher den Weg zu Ihnen finden. Viele brechen ab und surfen woanders weiter.

Lesbarkeit
Die Schriftgröße sollte zur Zielgruppe passen: Ältere haben oft Probleme mit zu kleiner Schrift, aber auch für Jüngere ist es angenehmer, wenn die Schrift so ist, wie man es von anderen Webseiten kennt. Google verwendet für Überschriften zwölf Pixel Schrifthöhe und für den Text zehn Pixel. Auch bei Amazon sind normale Buchstaben zehn Bildpunkte hoch. Kleinere Schriftgrößen sind nur in Ausnahmefällen zu empfehlen. Und natürlich sollte die Schrift kontrastreich sein. Zwar muss es nicht immer Schwarz auf Weiß sein, aber es sollte auch nicht dunkelgraue Schrift auf hellgrauem Untergrund sein.

Hyperlinks
Das Schöne an Webseiten: Jegliche Details können ausgeblendet werden und werden erst durch den Klick auf einen Hyperlink gezeigt. So bleibt die Seite übersichtlich und trotzdem kann eine unendliche Detailfülle auf Abruf angeboten werden. Dazu ist es aber unbedingt nötig, dass der Nutzer die Hyperlinks auch sofort erkennt. Früher waren alle Texte schwarz und alle Hyperlinks blau und unterstrichen. Dieser Standard hilft, Hyperlinks schnell zu erkennen. Jedoch passt das nicht zu jedem Corporate Design. Wenn möglich, sollten Sie jedoch Hyperlinks durch eine andere Schriftfarbe und durch Unterstreichen kennzeichnen. Ebenfalls praktisch ist das Markieren bereits angeklickter Hyperlinks in einer anderen Farbe. Für den Fall dass die Wachhunde Ihrer Corporate Identity damit Probleme haben: Verweisen Sie auf Google und Amazon. Das sind die meistbesuchten Seiten im Internet und die machen es auch so. Oder fänden Sie es chic, wenn Ihr Fernlicht plötzlich mit dem Fuß bedient wird und Ihre Tachonadel gegen den Uhrzeigersinn ausschlägt? Wer Standards übernimmt, macht es seinen Nutzern leichter.

Sprache kurz und knapp
Eine Website ist kein Roman. Erläutern Sie kurz und knapp die wichtigsten Dinge, die gesagt werden müssen. Lange Einleitungstexte schrecken ab. Detaillierte Informationen können mit einem Hyperlink auf eine andere Seite ausgelagert werden. Aussagekräftige kurze Überschriften sind Pflicht. Kurze Anreißertexte sagen, um was es geht und was den Leser erwartet, der auf einen Hyperlink klickt.

Deutsch statt Englisch
Zwar schreiben viele Jugendliche SMS und E-Mail halb in Englisch, aber viele Ältere finden das weniger cool als vielmehr unangenehm. Wenn es also auch einen deutschen Begriff gibt, probieren Sie doch mal diesen aus.

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