Warum segmentieren oft besser ist als personalisieren

Dass sich E-Mail-Empfänger persönlich angesprochen fühlen, erfordert nicht zwingend, dass die E-Mail personalisiert ist. Hauptsache die  Zielgruppe stimmt und sie bekommt die richtige Botschaft.

Dass sich E-Mail-Empfänger persönlich angesprochen fühlen, erfordert nicht zwingend, dass die E-Mail personalisiert ist. Hauptsache die  Zielgruppe stimmt und sie bekommt die richtige Botschaft.

Personalisierung kann leicht in die Hose gehen, wenn die Software glaubt, ich interessiere mich für ein Produkt, ich dieses jedoch längst gekauft habe. Davor schützt auch die intelligenteste Recommendation-Engine nicht, wenn der Kauf anderswo stattfand.

Damit sich Kunden persönlich angesprochen fühlen ist es oft einfacher, feste Gruppen mit ähnlichen Eigenschaften zu bilden – also zu segmentieren. Dann kann mit etwas Einfühlungsvermögen ein Text geschrieben werden, der ziemlich persönlich rüberkommt. Und es wird das Risiko vermieden, dass die Person sich falsch angesprochen fühlt.

Folgende Möglichkeiten eignen sich in Praxis, um daraus persönlich wirkende Botschaften zu entwerfen, die die Klickrate und noch mehr die Konversionsrate in die Höhe treiben:

Demografische Segmentierung
Teilt den Markt anhand von Variablen wie Alter, Geschlecht, Familienstand, Bildung, Einkommen und Beruf auf.

Geografische Segmentierung
Segmentiert den Markt nach geografischen Kriterien wie Land, Region, Stadt oder Postleitzahl.

Psychografische Segmentierung
Berücksichtigt die Lebensstile, Persönlichkeitsmerkmale, Werte, Einstellungen und Interessen der Menschen.

Verhaltensbasierte Segmentierung
Fokussiert sich auf das Kaufverhalten der Kunden, einschließlich Nutzungsrate, Treuestatus, Kaufanlässe und Sensitivität gegenüber Marketingfaktoren wie Preis und Produktmerkmalen.

Nutzenbasierte Segmentierung
Gruppiert Kunden basierend auf dem spezifischen Wert oder Nutzen, den sie in einem Produkt oder Dienstleistung suchen.

Mehr Relevanz erzeugt höhere Klickrate

Unternehmen, die für verschiedene Kundensegmente maßgeschneiderte Mailings entwerfen, erzielen zahlreiche Vorteile. Indem sie ihre Botschaften auf die spezifischen Bedürfnisse und Interessen jedes Segments abstimmen, erhöhen sie die Relevanz ihrer Kommunikation. Dies führt zu einer stärkeren Resonanz bei den Empfängern, was die Leserate und die Interaktion mit den Inhalten verbessert. Personalisierte Mailings tragen erheblich zur Kundenbindung bei, da Kunden sich verstanden und geschätzt fühlen. Dies stärkt die Loyalität und kann zu einer höheren Wiederkaufrate führen.

Beispiel Einzelhandel: Nach bereits gekauften Produkten segmentieren
Ein Einzelhandelsunternehmen könnte seine Kundendatenbank nach Kaufhistorie segmentieren, um personalisierte E-Mail-Angebote zu senden. Kunden, die in der Vergangenheit Sportartikel gekauft haben, erhalten Mailings mit den neuesten Angeboten für Sportbekleidung und -ausrüstung. Dies führte zu höheren Öffnungsraten und einer Steigerung der Verkäufe in der Kategorie Sportartikel.

Reisebranche: Vielreisende anders ansprechen als Einmalurlauber
Eine Fluggesellschaft segmentiert ihre Kunden nach Reisehäufigkeit. Vielflieger erhalten exklusive Angebote für Upgrades und Zugang zu VIP-Lounges, während Gelegenheitsreisende Informationen zu Rabattaktionen für Urlaubsreisen bekommen. Diese Strategie steigerte die Kundenbindung und erhöhte die Buchungsraten.

Finanzdienstleistungen: Lebensphasen entscheiden über Interesse
Eine Bank segmentiert ihre Kunden nach Lebensphase und Einkommensniveau, um zielgerichtete Informationen über Produkte wie Hypotheken für junge Familien oder Anlageberatung für vermögende Einzelpersonen zu versenden. Diese personalisierte Ansprache führte zu einer höheren Inanspruchnahme von Beratungsterminen und einer Zunahme der Produktabschlüsse.

Software und Technologie: Newsbies und Profis unterscheiden
Ein Softwareunternehmen segmentiert seine Nutzerbasis nach Nutzungsintensität und sendet fortgeschrittenen Nutzern Tipps und Tricks zur Maximierung des Produktwertes, während neue Nutzer Basisanleitungen und Einführungsressourcen erhalten. Dies verbesserte die Nutzerbindung und -zufriedenheit sowie das Upselling von Premium-Funktionen.

Einblicke in Kundenvorlieben

Durch die gezielte Ansprache können Unternehmen ihr Marketingbudget effizienter einsetzen und Streuverluste minimieren, was die Rentabilität ihrer Kampagnen steigert. Eine höhere Konversionsrate ist oft die Folge, da maßgeschneiderte Angebote und Informationen eine stärkere Handlungsaufforderung darstellen. Die Praxis der Segmentierung und Personalisierung ermöglicht es Unternehmen zudem, tiefere Einblicke in die Präferenzen und Verhaltensweisen ihrer Kunden zu gewinnen, was für zukünftige Produktentwicklungen und Marketingstrategien wertvoll ist.

Aufwand und Nutzen abwägen

Die Erstellung unterschiedlicher Mailings für verschiedene Segmente kann zu höheren Kosten, erhöhtem Zeitaufwand und mehr Komplexität führen. Datenschutzbedenken sind relevant, da umfangreiche Daten für die Segmentierung benötigt werden. Übersegmentierung kann die Effizienz mindern, und unterschiedliche Botschaften können die Markenkonsistenz gefährden. Zudem birgt die Annahme über Kundenvorlieben das Risiko von Fehlern in der Zielgruppenansprache.

Unternehmen müssen diese Herausforderungen abwägen und Strategien zur Minimierung dieser Risiken entwickeln, um den Erfolg personalisierter Marketingkampagnen zu sichern.

Hat Ihnen der Beitrag gefallen? Dann teilen Sie ihn doch mit anderen:
Der RSS-Feed für Kommentare zu diesem Artikel. Die TrackBack URI dieses Artikel.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Hat Ihnen der Beitrag gefallen? Dann teilen Sie ihn doch mit anderen: