Erreichbarkeit: E-Mail besser als Social Networks

Die heute erschienene eCircle-Studie liefert Zahlen zur Nutzung von Social Networks. So nutzen 99 Prozent der Befragten E-Mail und 88 Prozent lesen Newsletter. Nur 61 Prozent sind dagegen über Social Networks erreichbar. 

Immer mehr Mediennutzungszeit geht an die Social Networks. Trotzdem ist E-Mail unangefochten die von den meisten Menschen eingesetzte Internet-Anwendung. Wie nun aber das Social Web genutzt wird, darüber gibt es bisher nur wenige valide Zahlen. Hier liefert die neue eCircle-Studie wertvolle und vor allem sehr vielfältige Hinweise. Tausend Menschen jeweils in sechs europäischen Staaten befragt. Die Studie liefert differenzierte Zahlen darüber, durch wen und wie das Social Web genutzt wird. In Deutschland abgefragt wurde die Nutzung der Plattformen Facebook, StudiVZ, SchülerVZ, Wer-kennt-wen, Myspace, Xing, Twitter und Lokalisten.

Wichtigstes Ergebnis: 99 Prozent der Befragten nutzen E-Mail und 88 Prozent lesen Newsletter. Nur 61 Prozent sind dagegen über Social Networks erreichbar. Das ist jedoch nicht unbedingt verwunderlich, da das Medium noch jung ist. Während die Jungen zum Teil geschlossen bei den VZ-Netzwerken angemeldet sind, zögern die Älteren noch. In den USA waren vor einem Jahr nur 22 Prozent der über Fünfzigjährigen in Social Networks. Heute sind es 44 Prozent. Das hat Pew Internet herausgefunden. Nun aber zu eCircle:  Befragt wurden Internet-Nutzer. 99 Prozent von denen nutzen auch E-Mail. Das leuchtet ein. 96 Prozent rufen Ihre E-Mails täglich ab, die anderen ein bis mehrmals in der Woche. 16 Prozent rufen ihre täglichen E-Mail bereits über ihr Handy ab.
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Anzahl der abonnierten Newsletter

Der Anteil derer, die sich dabei dem für die Unternehmenskommunikation wichtigen Medium Newsletter total verweigern, ist erfreulich niedrig: 88 Prozent haben einen oder mehr Newsletter abonniert. Im Schnitt haben die Nutzer fünf Newsletter in der Inbox. 86 Prozent lesen ihre Newsletter auch und 59 Prozent klicken auch.

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Umgang mit abonnierten Newslettern

Vergleicht man hier die Zahlen zwischen Social Web und E-Mail, zeigt sich eines ganz klar: Reichweite kann im Social Web nicht aufgebaut werden. Zwei Gründe: Erstens nutzen nicht 99 sondern nur 61 Prozent das Medium. Während jedoch bei E-Mail 88 Prozent der Nutzer sich auf einen Newsletter-Verteiler eintragen, sind es im Social Web nur 15 Prozent, die sich als Fans oder Follower eintragen.

Die Stärke des Social Web liegt daher wohl weniger in den Möglichkeiten der direkten Ansprache als der indirekten. Jeder Nutzer des Social Web ist im Schnitt in zwei Netzwerken Mitglied. 64 Prozent besuchen ihr Netzwerk täglich. Jeder ist im Schnitt mit 57 Kontakten verbunden. Genau hier liegt das große Potenzial: Wenn ein Unternehmen relevante Informationen hat, werden diese über das Social Web viral verbreitet. Share-with-your-Network oder SWYN wird diese Möglichkeit genannt.

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Nutzung der Weiterempfehl-Funktion aus einer E-Mail in die Social Networks

Erstaunlich ist, dass diese Möglichkeit, Nachrichten an Freunde weiterzuleiten, nur von sehr wenigen genutzt wird. Vielleicht liegt es einfach daran, dass Unternehmen derzeit noch wenig Erfahrung darin haben, Botschaften zu produzieren, die viralen Charakter haben.  Nur 38 Prozent kennen diese Funktion. Am interessantesten sind dabei die Nutzer von Twitter und Facebook. Zwei Drittel der Twitternutzer wissen, dass sie Newslettermeldungen direkt Retweeten können, 18 Prozent tun es. Bei Facebook kennen nur die Hälfte der Nutzer diesen Weg, Freunden etwas mitzuteilen.  Dass nur 12 Prozent diese Funktion nutzen, kann ich aus eigenen Beobachtungen bestätigen. Interessant jedoch: Es sind die Nutzer mit überproportional vielen Anhängern, die Informationen an ihre Kontakte weiterleiten.

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Aktivierung der eigenen Anhänger mittels Social Network und Newsletter

Fazit: Wunderbare Studie, die eines belegt: Wer etwas zu sagen hat, sollte dies per E-Mail tun und darauf vertrauen, dass die eigenen Anhänger schon für die Verbreitung der Information im Social Web sorgen.

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3 comments

  1. Anita Knöller says:

    Das kommt sicher darauf an: Sind in dem Newsletter regelmäßig interessante Informationen – so wie bei dem vorliegenden – dann wird er ganz sicher gelesen. Das ist aber die Ausnahme. In der Regel bleibt die Realität (Informationsnutzen) hinter den Erwartungen zurück und irgendwann klickt man auch abonnierte Newsletter einfach weg, zumal auch die Flut unerwünschter Emails sehr hoch ist. Und hierin liegt der Vorteil des Social Web, dass man nur Informationen von gewünschten Personen/Unternehmen erhält, die man dann kurz auf Relevanz überfliegen kann.

    Viele Grüße, Anita Knöller

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