An dieser Stelle berichtet die Agentur postina.net ihre Erfahrungen. Heute Kim Kruse mit Tipps zu erfolgreichem Bouncemanagement.
Ein gutes Bouncemanagement ist Voraussetzung für eine ordnungsgemäße „List-Hygiene“. Denn ausdauerndes Anschreiben von Bounces verschlechtert die Reputation der Versende-IP und die Zustellrate. Und kostet natürlich auch Geld.
Grundlage dafür ist eine solide Datenbank. So empfiehlt sich die Gewinnung von Adressen durch das Double Opt-in-Verfahren. Denn eine so gewonnene Adresse ist zwingend valide. Vor allem im B2B ist es aber normal, wenn E-Mail-Adressen nach gewisser Zeit ungültig werden. Ein E-Mail-Verteiler muss also in regelmäßigen Abständen bereinigt werden.
Bei Bounces wird zwischen Soft- und Hardbounces unterschieden. Bei einem Softbounce ist die E-Mail an den jeweiligen Mailserver gesendet und verarbeitet worden, wird aber dann an den Sender zurückgeschickt, weil sie zeitweilig nicht zustellbar ist. Dies zum Beispiel, wenn der Nutzer die Speicherkapazität seines Posteinganges überschritten hat oder aufgrund eines temporären Serverfehlers. Bei Hardbounces hingegen meldet der Empfänger-Server, dass die E-Mail dauerhaft nicht zustellbar ist, zum Beispiel weil das E-Mail Konto oder die Domain nicht existieren. Der Server meldet also: „Bitte nicht mehr senden“ im Gegensatz zu „aktuell nicht zustellbar, versuchen Sie es ein anderes Mal wieder“.
Hardbounces werden im Zuge eines Versandes nur einmal zugestellt, Softbounces hingegen mehrfach, in der Hoffnung, mit dem E-Mailing doch noch in der Inbox des Empfängers zu landen. Allerdings geben mittlerweile einige „intelligente“ Empfänger-Server nach dem x-ten Zustellbarkeitsversuch die Rückmeldung, dass die Zustellung der E-Mail nicht funktioniert und weiteres Probieren zwecklos ist. Sie klassifizieren somit die Adresse als hard gebounct. So können dann aus validen E-Mail-Adressen fälschlicherweise Hardbounces werden.
Da sich hinter einem Hardbounce also gültige E-Mail-Adressen verbergen können (im niedrigen Prozentbereich), sollten sie nicht sofort nach dem ersten Bounce aus dem Verteiler gelöscht werden, sondern in bis zu drei Mailings ausprobiert werden. Dies ist ein guter Mittelweg zwischen dem Ziel, keine schlechte Reputation zu erhalten und gleichzeitig den Verteiler nicht unnötig schrumpfen zu lassen. Auch die ECO Certified Sender Alliance empfiehlt/fordert das Entfernen von Hard Bounces nach dem dritten fehlgeschlagenen Zustellversuch. Softbounces hingegen sollten spätestens nach zehn aufeinanderfolgenden nicht zustellbaren Mailings aus dem Verteiler entfernt werden.
Kleiner Tipp: Achtung bei Hardbounces von Yahoo-Adressen: Dieser E-Mail-Provider ist sehr strikt und schreibt der Versende-IP bereits bei mehr als einem Versuch der Zustellung von Hard Bounces eine negative Reputation zu. Yahoo-Bounces sollten zur Sicherheit sofort aus dem Verteiler gelöscht werden (Best practises when sending to Yahoo! Mail).