Altmodische Briefkästen hängen bunt an einer Wand
Michael Kora, unsplash

Die E-Mail lebt – aber anders

Was bleibt, was kommt? Wie sich E-Mail-Marketing verändert – ein Blick auf aktuelle Trends, Technik und Tools.

E-Mail-Marketing bedeutet heute weit mehr, als nur einen Newsletter an einen Verteiler zu versenden. Die Anforderungen an Personalisierung, Automatisierung und Performance steigen – und damit auch der Anspruch an die Systeme, mit denen Marketer arbeiten. Während früher spezialisierte E-Mail-Software das Mittel der Wahl war, konkurrieren nun Plattformlösungen wie HubSpot oder Salesforce. Gleichzeitig entwickeln sich auch die Inhalte und Prozesse hinter dem E-Mail-Versand weiter, wobei KI eine immer größere Rolle spielt.

Plattformen auf dem Vormarsch – warum?

Noch vor wenigen Jahren waren spezialisierte E-Mail-Marketing-Tools wie Agnitas, Maileon, Inxmail oder Mailingwork die erste Wahl vieler Marketer. Heute hingegen setzen immer mehr Unternehmen auf umfassende Plattformlösungen. Die Gründe:

  • Die integrierten E-Mail- und Automatisierungstools werden leistungsfähiger.
    Was früher nur mit viel Aufwand oder Drittanbieter-Tools möglich war, lässt sich heute direkt im System umsetzen.
  • Unternehmen möchten keine Insellösungen mehr.
    Sie erwarten kanalübergreifende Kommunikation und konsistente Auswertungen – alles zentral in einem Tool.
  • Die Datenqualität wird zum Erfolgsfaktor.
    Für eine wirklich personalisierte und automatisierte Kommunikation ist eine stabile, zentrale Datenbasis erforderlich – und die lässt sich in Plattformlösungen deutlich einfacher umsetzen.

Klassische E-Mail-Tools bleiben – mit klarem Fokus

Trotz des Plattform-Trends werden klassische E-Mail-Marketing-Lösungen nicht verschwinden. Im Gegenteil: Sie behaupten sich mit spezifischen Stärken – besonders für kleinere Budgets oder fokussierte Anwendungsfälle.

  • Tiefere Spezialisierung bei Automatisierung.
    Viele dedizierte Mailinglösungen bieten besonders flexible und intuitive Automatisierungsfunktionen.
  • Günstigere Versandkosten.
    Vor allem bei hohem Versandvolumen sind spezialisierte Anbieter oft deutlich preiswerter.

    Wichtig: Damit diese Tools langfristig konkurrenzfähig bleiben, ist eine saubere Anbindung an CRM-, Shop- oder Webanalysesysteme unerlässlich.

KI im E-Mail-Marketing – zwischen Automatisierung und kreativer Assistenz

Künstliche Intelligenz verändert auch das E-Mail-Marketing – wenn auch nicht überall gleich stark:

  • Textgenerierung mit KI.
    Viele Tools – z. B. auf Basis von GPT – erstellen Mailings im Stil des Unternehmens. Die sprachliche Qualität ist mittlerweile hoch. Dennoch: redaktionelles Gegenlesen bleibt sinnvoll.
  • Bilder per KI? Noch nicht massentauglich.
    Wer hochwertige Visuals möchte, braucht entweder einen Grafiker oder jemanden, der sich gut mit KI-Bildgeneratoren auskennt. Die Standardlösungen liefern noch selten überzeugende Ergebnisse.
  • Personalisierung: Zwischen Hype und Realität.
    Die Vision, jedem Empfänger individuell zugeschnittene Produkte oder Bilder (z. B. Kleidung mit eigenem Avatar) per E-Mail zu präsentieren, ist noch Zukunftsmusik. Was jedoch längst funktioniert, sind Mailstrecken entlang der Customer Journey, die auf Interessen, Käufen oder dem Klickverhalten basieren.
  • KI in der Erfolgsauswertung.
    Zwar kommt KI bereits bei der Analyse von Öffnungs- und Klickverhalten zum Einsatz, doch beim Clustern und Profilieren von Zielgruppen besteht vielerorts noch Verbesserungspotenzial.

Fazit: E-Mail-Marketing wird strategischer

Die Zeiten, in denen ein monatlicher Massenversand ausreichte, sind vorbei. Heute geht es um durchdachte Strategien, integrierte Datenstrukturen und ein tiefes Verständnis für Zielgruppen. Automatisierte Journeys helfen, die richtigen Menschen zur richtigen Zeit mit der passenden Botschaft zu erreichen.

Es passiert viel – und es bleibt spannend.
Aber: Gekocht wird immer noch mit Wasser. Und ganz abschalten sollte man seinen Kopf nicht.

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