Gefühlt sind sehr viele Frauen in unserem Tagesgeschäft im B2B unterwegs. Aber irgendwie nicht in den Führungsetagen.
Sieht man sich in der Tech-Branche um, sind inzwischen zwar viele Frauen dort unterwegs. Aber „in Frauenhand“ sind nur wenige Agenturen. Sogar weg vom reinen Tech, im Marketing, liegt zwar der Frauenanteil in der gesamten Belegschaft bei etwa 60%, der Frauenanteil in der Geschäftsleitung aber nur bei 44% (GWA Diversity Studie 2023).
Aber: ist das eigentlich ein Problem? Warum sollten denn Agenturen mit mehr Frauenpower besser sein als männergeführte?
Die Wissenschaft sagt …
Studien und Untersuchungen zeigen tatsächlich, dass Unternehmen, die von Frauen geführt werden, in verschiedenen Bereichen signifikant besser abschneiden als ihre männlich geführten Pendants. Und zwar:
1. McKinsey & Company (2020): Frauen sind empathischer und kommunikativer
Die Studie „Women in the Workplace“ von McKinsey & Company hat untersucht, wie die Diversität von Führungskräften die Unternehmenskultur und den Geschäftserfolg beeinflusst. So zeigen Unternehmen mit einer höheren Zahl an Frauen in Führungspositionen eine bessere Mitarbeiterbindung und eine positivere Unternehmenskultur: Frauen tendieren dazu, inklusivere Führung zu praktizieren, was dazu führt, dass Mitarbeiter sich gehört und unterstützt fühlen. Diese Art der Führung fördert die Kreativität, die Problemlösungsfähigkeiten und die allgemeine Zufriedenheit innerhalb des Teams und anderen Stakeholdern.
2. Credit Suisse (2016): Diversität fördert Innovation und langfristigen Erfolg
Frauen bringen nicht nur eine andere Perspektive in die Führung ein, sondern auch andere Denk- und Arbeitsweisen. Sie tendieren dazu, strategischer zu denken und die Bedürfnisse unterschiedlicher Interessengruppen zu berücksichtigen, was zu besseren Entscheidungsprozessen und letztlich zu einer nachhaltigeren Unternehmensstrategie führt:
Die Studie „The CS Gender 3000: The Reward for Change“ von Credit Suisse analysierte den Zusammenhang zwischen der Geschlechterdiversität in der Führungsebene und der finanziellen Leistung von Unternehmen. Das Ergebnis war eindeutig: Unternehmen mit einem höheren Anteil an Frauen in Führungspositionen und in der Vorstandsebene waren finanziell erfolgreicher als ihre weniger divers aufgestellten Mitbewerber. Dies lag vor allem an einer stärkeren Innovationskraft und einer verbesserten Risikoabschätzung, die durch die Diversität der Führungskräfte erzielt wurde. Besonders in der Technologie- und Finanzbranche konnte ein direkter Zusammenhang zwischen der Anzahl weiblicher Führungskräfte und der langfristigen Unternehmensperformance festgestellt werden.
3. Harvard Business Review (2019): Ausrichtung auf Verantwortung und Nachhaltigkeit
Während männlich geführte Unternehmen häufig stärker auf kurzfristigen finanziellen Erfolg ausgerichtet sind, zeigen Frauen ein höheres Interesse an langfristigen, nachhaltigen Geschäftspraktiken:
Eine Analyse, die in der Harvard Business Review veröffentlicht wurde, zeigte, dass Frauen in Führungspositionen einen höheren Fokus auf Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung legen. Dies spiegelt sich nicht nur in den Unternehmensrichtlinien wider, sondern auch in der Art und Weise, wie das Unternehmen mit den Mitarbeitern, der Umwelt und der Gesellschaft interagiert. Der Bericht ergab, dass Unternehmen, die von Frauen geführt wurden, nicht nur eine höhere Mitarbeiterzufriedenheit aufwiesen, sondern auch besser in Bezug auf Umwelt- und Sozialstandards abschnitten. Diese Ausrichtung auf Nachhaltigkeit und ethische Geschäftspraktiken fördert nicht nur das Markenimage, sondern sorgt auch für eine langfristige Kundenzufriedenheit und -bindung.
4. Catalyst (2011): Frauen bringen eine andere Art von Führung mit sich
Die Studie von Catalyst hat den Zusammenhang zwischen Führungsstil und Geschäftserfolg untersucht. Die Ergebnisse zeigten:
Die Art und Weise, wie Frauen führen, unterscheidet sich oft von der traditionellen, eher autoritären Führung ihrer männlichen Pendants. Statt auf Kontrolle und Hierarchie zu setzen, bevorzugen sie oft einen kooperativen Führungsstil, der Teamarbeit und Mitbestimmung betont. Das führt nicht nur zu höherer Mitarbeiterzufriedenheit, sondern auch zu einer stärkeren Leistungsorientierung und einem besseren Gesamtergebnis des Unternehmens.
Und nun?
Trotz der zahlreichen Vorteile, die frauengeführte Unternehmen bieten, sind Frauen in vielen Bereichen der Unternehmensführung noch immer unterrepräsentiert.
Während die Gesellschaft sich deshalb langsam zu mehr Frauenpower entschließen wird, können unsere Kunden schon von unserem Pink-Tank profitieren! postina.net ist seit der Gründung 2004 in Frauenhand. Natürlich kümmern wir uns aber auch immer um das Wohlergehen unserer männlichen Kollegen.
Die zitierten Studien:
1. McKinsey & Company: Women in the Workplace, 2020
Diese Studie untersucht den Einfluss von Geschlechterdiversität in Führungspositionen und deren Auswirkungen auf die Unternehmenskultur und den Geschäftserfolg. Sie wurde in Zusammenarbeit mit LeanIn.Org durchgeführt und basiert auf einer Umfrage bei über 40.000 Mitarbeiter:innen in mehr als 300 Unternehmen in den USA.
2. Credit Suisse: The CS Gender 3000: The Reward for Change, 2016
Die Studie untersucht die Auswirkungen von Geschlechterdiversität in Führungsetagen auf die Finanzperformance von Unternehmen. Sie vergleicht Unternehmen mit höherer Frauenrepräsentation in ihren Führungsebenen mit denen, die weniger oder keine Frauen in diesen Positionen haben.
3. Harvard Business Review: How Female CEOs Create Value – Harvard Business Review, 2019, Autoren: B. B. S. Lee, K. F. Rainer, et al.
Diese Studie, die in der Harvard Business Review veröffentlicht wurde, untersucht die Auswirkungen von weiblichen CEOs auf die Performance von Unternehmen, mit besonderem Fokus auf die Führungskompetenzen und den Nachhaltigkeitsansatz von Frauen in Spitzenpositionen.
4. Catalyst: „The Bottom Line: Corporate Performance and Women’s Representation on Boards“, 2011
Diese Studie von Catalyst untersucht den Zusammenhang zwischen dem Anteil von Frauen im Vorstand und der finanziellen Leistung von Unternehmen. Sie stellt fest, dass Unternehmen mit mehr Frauen in leitenden Positionen tendenziell besser abschneiden.