5 Last-Minute-Tipps für Ihre Black-Friday-Kampagne

Am 29. November ist es wieder soweit: Der Black Friday steht vor der Tür! Die Rabatte überschlagen sich und die Kreditkarten glühen – der Black Friday hat sich auch im deutschsprachigen Raum fest etabliert. Gemeinsam mit dem Cyber Monday und dem immer populärer werdenden Singles Day läutet er häufig die umsatzstärkste Phase im E-Commerce ein. Doch nur mit hohen Rabatten ist es längst nicht mehr getan – hier sind fünf konkrete Last-Minute-Tipps, mit denen Sie Ihre Black-Friday-Kampagne zum Erfolg führen.

1. E-Mail-Zustellung optimal vorbereiten

Große Shopping-Events wie der Black Friday verlocken dazu, auch langzeitinaktive Adressen mit attraktiven Angeboten reaktivieren zu wollen. Auch wenn dies kurzfristig sinnvoll erscheint, kann es die Zustellbarkeit Ihrer nachfolgenden E-Mail-Kampagnen deutlich verschlechtern. Denn: Massive Versände an inaktive Kontakte signalisieren E-Mail-Providern mangelnde Relevanz. Um Ihre Zustellbarkeit zu schützen, sind folgende Maßnahmen entscheidend:

  • Versandvolumen vorbereiten: Planen Sie für den Black Friday mit deutlich höheren Versandmengen als üblich oder nutzen Sie eine Dedicated IP? Dann steigern Sie Ihr Versandvolumen bereits jetzt täglich um 10-15%. Dies signalisiert E-Mail-Providern, dass Ihre erhöhte Versandfrequenz am Black Friday legitim ist.
  • Engagement-basiert versenden: Starten Sie Ihre Black-Friday-Kampagne mit Ihren treuesten Abonnenten – jenen, die in den letzten 30-90 Tagen aktiv mit Ihren E-Mails interagiert haben. Weniger aktive oder gar inaktive Segmente können Sie in späteren Wellen einbinden.
  • Technische Grundlagen prüfen: Stellen Sie sicher, dass Ihre Versand-Domains & Mailings korrekt mit SPF, DKIM, DMARC authentifiziert sind (besonders in Anbetracht der neuen Gmail-Richtlinien für Massenversender).

2. Rabatte differenziert betrachten

Muss wirklich jeder Kunde den gleichen Rabatt erhalten? Die Segmentierung Ihrer Kunden nach Kaufhäufigkeit, -zeitpunkt und -wert (RFM-Modell) hilft Ihnen, Rabatte gezielter und profitabler einzusetzen. Auch kurzfristig können Sie noch diese bewährten Differenzierungen umsetzen:

  • Neukunden & Kleinkäufer: Locken Sie mit gestaffelten Rabatten wie „10% ab 50€, 15% ab 100€“. So steigern Sie den durchschnittlichen Warenkorb und vermeiden unprofitable Kleinstbestellungen.
  • Premium-Kunden wertschätzen: Ihre treuesten Kunden (hohe Kauffrequenz, große Warenkörbe) brauchen oft keine hohen Rabatte. Bieten Sie stattdessen exklusive Services wie kostenlose Express-Lieferung, frühere Zugriffszeiten auf Deals oder persönliche Shopping-Beratung.
  • Gelegenheitskäufer aktivieren: Sprechen Sie Kunden, die gelegentlich größere Einkäufe tätigen, mit kategoriespezifischen Angeboten an: „40% auf Ihre Lieblingskategorie“ oder „Doppelte Treuepunkte in allen Kategorien, die Sie bisher gekauft haben“.

3. Aufmerksamkeit um jeden Preis?

Ab Mitte November wird sich die Inbox Ihrer Empfänger mit Black-Friday-Ankündigungen füllen – alle mit ähnlichen Rabatten, ähnlichen Betreffzeilen und ähnlicher Gestaltung. Mit gezielten Optimierungen können Sie Ihre Kampagne dennoch abheben. Diese Ansätze helfen Ihnen dabei:

  • Betreffzeilen überdenken: Nutzen Sie gezielte Personalisierung („Max, dein Early Access startet!“) und passende Emojis oder Unicodezeichen. Vermeiden Sie ausgetretene Phrasen wie „Mega Sale“ oder „Beste Preise“ – diese Betreffzeilen werden Ihre Empfänger dutzendfach in ihrer Inbox finden. Ein Durchdringen wird damit schwierig.
  • Aktionen differenzieren: Early Access und Black-Week-Rabatte kennt jeder. Heben Sie sich ab – sei es durch einen „Green Friday“ mit Baumpflanzungen pro Bestellung, „Buy One, Give One“-Kampagnen für soziale Projekte oder andere innovative Kampagnen-Ideen.
  • Geschenkideen aufbereiten: Viele Black-Friday-Käufe sind bereits Weihnachtsgeschenke. Nutzen Sie diese Erkenntnisse für zielgerichtete Gift Guides, exklusive Geschenk-Bundles und „Lieblingskategorie“-Empfehlungen in der Vorweihnachtszeit.
  • Timing strategisch planen: Analysieren Sie Ihre Daten vom letzten Black Friday: Wann waren die Öffnungs- und Klickraten am höchsten? Zu welchen Zeiten wurde am meisten gekauft? Nutzen Sie diese Erkenntnisse für Ihr diesjähriges Timing und bauen Sie schrittweise Spannung bis zu Ihren identifizierten Peaks auf.

4. Nicht nur die Mails müssen stimmen

Der Black Friday ist mehr als die initiale Rabatt-Mail. Prüfen und optimieren Sie jetzt Ihre Marketing-Automatisierungen, um während der Hochphase keine Umsatzpotenziale zu verschenken:

  • Ausverkaufs-Szenarien vorbereiten: Richten Sie intelligente Alternativ-Vorschläge für ausverkaufte Produkte ein. Bieten Sie Wartelisten mit Benachrichtigungsfunktion und präsentieren Sie ähnliche Produkte in vergleichbaren Preisklassen.
  • Warenkorbabbrüche auffangen: Prüfen Sie Ihre Abbruchs-Mails auf Aktualität und Performance. Passen Sie während der Black-Friday-Phase das Timing an – kürzere Intervalle und spezielle Rabatt-Staffelungen können hier sinnvoll sein.
  • Transaktionsmails überarbeiten: Bestell- und Versandbestätigungen erhalten besonders hohe Aufmerksamkeit. Nutzen Sie diese für relevante Informationen rund um Lieferung, Service und nächste Schritte. Besonders wichtig: Stellen Sie sicher, dass alle Angaben zu Lieferzeiten und Verfügbarkeiten während der Black-Friday-Phase aktuell sind.
  • Abmeldeprozess optimieren: Rechnen Sie besonders bei der Ansprache von Altbeständen mit erhöhtem Abmeldeaufkommen. Bieten Sie Alternativen zur kompletten Abmeldung an – etwa die Reduzierung der Versandfrequenz oder den gezielten Ausschluss von Black-Friday-Kommunikation. Eine kurze Feedback-Umfrage nach der Abmeldung liefert wichtige Erkenntnisse für künftige Kampagnen.

5. Nach dem Black Friday ist vor dem Black Friday

Der Black Friday ist nicht das Ende – er ist der Startschuss für die Weihnachtssaison und die perfekte Gelegenheit, Weichen für 2024 zu stellen. Nutzen Sie diese Phase strategisch:

  • Performance analysieren: Dokumentieren Sie nicht nur Umsatzzahlen, sondern auch Öffnungsraten, Klickraten und Conversions je Segment. Welche Betreffzeilen, Versandzeiten und Angebote haben besonders gut performt? Diese Erkenntnisse sind wertvoll für die Weihnachtskampagnen.
  • Neukunden profitabel entwickeln: Viele Black-Friday-Neukunden kaufen durch hohe Rabatte zunächst unprofitabel. Entwickeln Sie jetzt eine Strategie für profitable Zweit- und Drittkäufe – etwa durch personalisierte Produktempfehlungen oder exklusive „Nur-für-Sie“-Angebote.
  • Automatisierungen optimieren: Übertragen Sie die Learnings aus der Black-Friday-Phase auf Ihre Marketing-Automation. Welche Trigger waren erfolgreich? Wo gab es Probleme? Justieren Sie nach für die Weihnachtszeit.

Aber: All diesen Tipps sollte eine zentrale Frage vorausgehen: Was möchten Sie mit Ihrer Black-Friday-Kampagne eigentlich erreichen?

  • Lagerbestände optimieren? Dann fokussieren Sie sich auf spezifische Produkte und deren Bundling-Möglichkeiten.
  • Neukunden gewinnen? Setzen Sie auf reichweitenstarke Kanäle und planen Sie direkt die Strategie zur profitablen Zweitbestellung.
  • Inaktive reaktivieren? Behalten Sie die Balance zwischen Reaktivierungspotenzial und Zustellbarkeitsrisiken im Blick.
  • Bestandskunden belohnen? Entwickeln Sie exklusive Vorteile und Services statt nur hohe Rabatte.


Die Antwort auf diese Frage bestimmt, welche der vorgestellten Taktiken für Sie besonders relevant sind. Denn eines ist klar: Nicht jedes Unternehmen muss jeden Trend mitmachen. Konzentrieren Sie sich auf die Maßnahmen, die Ihre spezifischen Ziele unterstützen.

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