Autor: Martina Betz. Im E-Mail-Marketing gelten eigene Regeln. Hier gibt es konkrete Erfahrungen und Tipps, wann geöffnet und geklickt wird und wann E-Mails ungelesen gelöscht werden.
E-Mail-Marketing ist in Deutschland eine noch relativ junge Form der Kundenansprache. Und trotzdem ist sie aus dem Mediamix nicht mehr wegzudenken. Denn es gibt Argumente, die eindeutig für sie sprechen: kurze Vorlaufzeiten, niedrige Kosten und überdurchschnittlich hohe Responsequoten. Die hohen Responsequoten lassen sich zum einen mit der rechtlichen Situation erklären. Denn nur diejenigen User, die auch ihr Einverständnis zum Empfang von Werbe-E-Mails gegeben haben – über das Opt-In- oder noch besser das Double-Opt-In-Verfahren – dürfen über E-Mailings angesprochen werden. Zum anderen kann aber jedes Unternehmen selbst einiges tun, um eine möglichst hohe Response zu erzielen:
Genaue Zielgruppen-Selektion
Legen Sie Ihre Zielgruppe genau fest: Alter, Interessen, Kaufgewohnheiten etc. Je genauer Sie Ihre Zielgruppe eingrenzen, desto höher die Trefferquote.
Deutliche und aussagekräftige Betreffzeile
Wecken Sie die Neugier des Empfängers, indem Sie ihm kurz und prägnant sagen, um was es in Ihrer E-Mail geht und welchen Nutzen er davon hat.
Klar erkennbarer Absender und Grund für die E-Mail
Der Nutzer muss nachvollziehen können, wer der Absender der E-Mail ist. Häufig ist dem Empfänger schon beim Lesen des Absenders klar, weshalb er die E-Mail bekommt. Trotzdem sollten Sie am Anfang kurz den Grund nennen, beispielsweise weil er an einer Konsumentenbefragung teilgenommen und dort sein Profil abgegeben hat.
Nur ein Angebot und dieses klar und eindeutig formulieren
Beschränken Sie Ihre Kampagne auf ein Angebot. Wichtig für den Leser ist, dass er schnell erkennt, um was es sich bei dem Angebot handelt und was er machen muss, um es zu erhalten. Schober hat für ein Reiseunternehmen eine E-Mail-Kampagne durchgeführt, in der ein konkretes Reiseangebot vorgestellt wurde. Die Botschaft war sehr einfach zu verstehen, das Angebot übersichtlich dargestellt, und der Leser konnte es leicht buchen. Auf überflüssige Schönmacher wurde bewusst verzichtet. Dementsprechend hoch – im zweistelligen Bereich – war die Responsequote.
Personalisierte Ansprache
Sprechen Sie Ihre Kunden immer persönlich an. Das zeigt dem Leser, dass Sie ihn wertschätzen und steigert somit sein Interesse.
Gestaltung des E-Mailings im Corporate Design
Damit der Empfänger Ihre E-Mail auch optisch sofort zuordnen kann, gestalten Sie Ihre Kampagnen im Corporate Design. So vermitteln Sie eine visuelle Botschaft. Der Leser erkennt auf einen Blick, um welches Unternehmen und um welches Angebot es sich handelt. Das ist vor allem für Folgekampagnen wichtig.
Reiseveranstalter, Marktforscher und Optiker profitieren
E-Mailings eignen sich sehr gut bei der Einführung neuer Produkte oder dem Bekanntmachen von Angeboten. Am stärksten setzt die Reisebranche – angefangen bei Fluggesellschaften über Hotels, Ferienhausanbieter, Freizeitparks bis hin zu Pauschalreisen-Veranstaltern – E-Mail-Kampagnen ein. Der größte Reiselogistik-Dienstleister in Deutschland versendet monatlich einen Reisenewsletter an 150.000 Empfänger. Er bündelt hier bis zu 15 verschiedene Reiseveranstalter. Daneben werden in derselben Größenordnung monatlich Standalone-E-Mails einzelner Reiseanbieter und deren Spezialangebote versandt.
Marktforschungsinstitute setzen verstärkt auf E-Mailings um Ihre Panels zu erweitern. Interessant ist E-Mail auch bei speziellen zielgruppenspezifischen Umfragen unter Rauchern, Besitzern bestimmter Automarken oder modeinteressierten Frauen. In jüngster Zeit nutzt eine weitere Branche verstärkt EMail-Marketing: Online-Optiker. Linsensuppe.de war einer der ersten Anbieter, der per E-Mail-Kampagne Kontaktlinsenträger mit gemieteten E-Mail-Adressen auf seine Kontaktlinsen und Pflegeprodukte aufmerksam gemacht hat. Die Klickrate bei der Kampagne lag bei acht Prozent. Mittlerweile sind weitere Online-Optiker dem Beispiel von Linsensuppe.de gefolgt.