Spamfilter verschlucken angeforderte Newsletter

Autor: Thomas Kupec. Angesichts der Flut unerwünschter E-Mail-Werbung (Spam) setzen immer mehr Provider Werbefilter ein. Die Folge: angeforderte Newsletter kommen nicht mehr an.

E-Mail-Newsletter ist einer der am schnellsten wachsenden Internetdienste und als Marketing-Werkzeug nicht mehr wegzudenken. Leider nimmt die Flut an Spam-Mails, also an unerwünschten E-Mails, überproportional zu – man schätzt, dass jede Woche allein in Deutschland rund 500 Millionen Spam-Mails unterwegs sind, das sind mehr als 50% vom Gesamtaufkommen. Daher werden bei vielen Postfächern mehr oder weniger effektive Spam-Filter vor­geschaltet, um der Flut von E-Mails Herr zu werden. Oft blockieren diese Fil­ter jedoch nicht nur unerwünschte Werbung, sondern auch angeforderte Newsletter, die den Empfänger somit nicht mehr erreichen.

Arbeitsweise der Spam-Filter

Da Spam als normale E-Mail mit unverdächtigen Absendern verschickt wird, kann diese nicht so einfach erkannt werden. Daher untersuchen die Filter alle E-Mails bereits auf dem Mailserver des Providers nach bestimmten Mustern und vergeben Punkte für jedes erkannte Merkmal einer möglichen Spam-Mail. So werden beispielsweise beim Vorkommen des Wortes „Sex“ mehr Punkte vergeben als bei einer unverdächtigen E-Mail. Beim Überschreiten eines Punkte-Schwellwertes wird diese E-Mail entweder als Spam gekenn­zeichnet und dann zugestellt, damit sie der Empfänger selbst leicht löschen oder zumindest kennzeichnen und verschieben kann, oder sie wird sofort gelöscht und erreicht den Empfänger gar nicht mehr.

Filter ausgetrickst: statt Sex einfach S-E-X

Die Spammer wiederum versuchen, diese Regeln auszutricksen. So wird dann etwa „S-E-X“ oder „S.E.X.“ angegeben oder der Text der Mail wird gleich als ein komplettes Bitmap verschickt, damit das verdächtige Schlüsselwort nicht erkannt wird.
Neben diesem einfachen Beispiel gibt es Hunderte von komplizierten Filter-Regeln, die helfen sollen, Müll-Mails zu identifizieren. Und nahezu ebenso viele Tricks, sie zu umgehen, so dass sich hier ein regelrechtes Katz und Maus Spiel entwickelt hat. Immer mehr Kriterien spielen eine Rolle, um Spam zu identifizieren.
Viele Firmen haben noch einen ISDN-Wählzugang oder einen ADSL-An­schluss (beispielsweise über T-DSL) mit dynamischen IP-Nummern. Diese stellen sich bei vielen Spam-Filtern als Zeichen von illegaler Mail dar, weil die Absender von illegalen Massen-Mails, die über solche Internet-Zugänge ver­sendet werden, nur schwer zu enttarnen sind.

Strategien für seriöse E-Mail-Newsletter

Auf der Strecke bleibt da häufig der Versender normaler, seriöser E-Mail Newsletter. Immer mehr E-Mails bleiben in den immer rigoroser werdenden Spam-Filtern hängen anstatt die Adressaten zu erreichen.
Was für einzelne Versender viel Aufwand bedeutet, ist für professionelle Dienstleister tägliches Geschäft: dafür zu sorgen, dass E-Mails ankommen. So muss der Mailserver, über den die Newsletter verschickt werden, auf dem neuesten Sicherheitsstand sein und am besten hinter einer Firewall stehen. In Eigenregie betriebene Mailserver werden oft gehackt und aus dem Internet unbemerkt als Sendemaschine für Spam-Mails missbraucht. Dann landet der eigene Mailserver schnell auf den weltweiten Schwarzen Listen der Internet-Provider. Als Konsequenz kann dieser Mailserver überhaupt keine E-Mails mehr zustellen, da die Kommunikation abgelehnt wird.

Der normale E-Mail-Verkehr wird blockiert

Dies ist dann besonders bitter, wenn der Mailserver auch für den normalen E-Mail-Verkehr der Firma genutzt wird. Den Server von einer schwarzen Liste wieder herunter zu bekommen ist zeitaufwändig. Ein professioneller E-Mail-Versender, der auch Provider ist, kennt natürlich diese schwarzen Listen und überwacht permanent, ob seine Mailserver etwa auf diesen Listen auftauchen und kann sie gegebenenfalls schnellstens wieder bereinigen.
Wichtig ist auch, dass die Möglichkeit besteht, einen Newsletter probehalber über einen provider-typischen Spam-Filter laufen zu lassen, um mögliche Verletzungen im Vorfeld auszuschließen. In diese E-Mail werden dann mög­liche Spam-Merkmale im Klartext eingebaut, was eine Kontrolle erlaubt.

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