Neue Regeln für das Suchmaschinen-Marketing

Wer Produktinformationen sucht, nutzt Google. Und wer neue Kunden sucht, freut sich über Google, weil es Interessenten auf die eigene Website bringt. Aber nicht immer.

In der Nacht zum 25. April ging ein Erdbeben durch die Welt der Suchmaschinenoptimierung. Google hat die bisher folgenschwerste Änderung seines Suchalgorithmus lanciert. Dadurch soll die Qualität der Suchergebnisse verbessert werden. Das „Penguin“ getaufte Update betrifft bevorzugt Seiten, die alle Kenntnisse der Seitenoptimierung umgesetzt haben. Webseiten mit zu deutlicher Optimierung sind genauso betroffen, wie Webseiten, die minderwertige Inhalte haben. Aber auch renommierte Websites wie Shopzilla, Kelkoo oder Openpr gehören zu den Verlierern. Viele Websites haben noch gar nicht gemerkt, dass sie abgerutscht sind.

Damit rückt einmal mehr in den Focus, was sich schon seit Jahresbeginn abzeichnet: Die Bedeutung der klassischen Suchmaschinenoptimierung schrumpft. Die Zeiten, als der Aufbau externer Links als Wundermittel für gutes Google-Ranking galt, sind vorbei. Stattdessen zeigen Studien, dass die Bedeutung von Facebook, Twitter und Google+ enorm steigen.

Onpage-Optimierung in Maßen
Natürlich muss eine Seite so gestaltet sein, dass sie vom Google-Bot bequem gelesen werden kann. Flash, Tabellen und Javascript-Navigation sollten eher vermieden werden. Der Titel ist nach wie vor von elementarer Bedeutung. Auch dass die Suchworte in Überschrift, Bildbeschreibung, Text und internen Links auftauchen ist nach wie vor wichtig. Aber die Bedeutung dieser Grundregeln sinkt. Andere Faktoren werden stärker gewichtet.

Ladezeit zählt
Wer mehrere Sekunden auf den Seitenaufbau warten muss, ist sauer. Den Schaden hat Google, denn die Suchmaschine hat die Seite ja schließlich empfohlen. Deshalb empfiehlt Google Seiten mit langen Ladezeiten immer weniger gerne. Konkret: Wer einen lahmen Server hat, landet weiter unten im Suchmaschinenranking, wenn vergleichbare Seiten schneller sind.

Wie misst man die Beliebtheit einer Empfehlung?
Jedes hohe Ranking von Google ist eine Empfehlung einer Webseite. Ob die Empfehlung passte oder nicht, lässt sich messen: Wenn der Besucher sofort nach dem Anklicken der Seite wieder zu Google zurückkehrt und weitersucht, entsprach die empfohlene Seite nicht den Erwartungen des Suchenden. Was heißt das für Sie: Mogeln Sie sich nicht nach oben mit Seiten, die dem Suchenden nicht das bieten, was er sucht. Der Schuss geht nach hinten los: Google mag Sie nicht.

Wie kann man Empfehlungen messen?
Larry Page hat einmal den Page-Rank erfunden. Das ist eine schlaue Idee: Je mehr Links auf eine Seite verweisen, desto besser muss sie wohl sein. Hyperlinks sind ja quasi Empfehlungen. Nun haben sich die Optimierer hingesetzt und mit allen Tricks „Linkaufbau“ betrieben. Um diese Schummeleien auszuschalten, hat Google ein paar Bremsen eingebaut und die Bedeutung der Backlinks etwas reduziert. Wichtigster Punkt: Google gelingt es immer besser, zu erkennen ob ein Backlink echt und sinnvoll ist, d.h. für einen Leser einen echten Mehrwert darstellt. Dabei zählt übrigens auch das thematische Umfeld der Seite, auf der Sie empfohlen werden. Umgekehrt kann Google immer besser feststellen, ob ein Link nur mit dem Ziel gesetzt wurde, mehr Links zu erhalten.

Google+: Lassen sich Empfehlungen noch besser messen?
Das Social Web ist im Prinzip eine gigantische Datenbank von Kundenempfehlungen. Die zapft auch Google an. Es gibt einen Zusammenhang zwischen dem Suchmaschinen-Ranking und der Anzahl der Likes, Tweets und Shares in Facebook und Twitter. Weil aber Twitter sich nicht kaufen lassen will und Facebook teilweise zum Erzrivalen Microsoft gehört, musste etwas Eigenes her. Weil viele aber kein drittes Social Network haben wollen, drückt Google sein jüngstes Kind Google+ mit aller Macht an den Markt. Konkret: Wer Präsenz in Google haben will, sollte in Google+ aktiv werden.

Und jetzt?
Verzweifeln Sie nicht an den immer neuen Algorithmen. Es gibt einen einfachen Trick, um bei Google ganz oben zu stehen: Machen Sie Webseiten, die für denjenigen, der nach einem bestimmten Stichwort sucht, einen echten Mehrwert bietet. Der Suchende muss am besten vor Begeisterung über Ihre Seite ausflippen und diese gar nicht mehr verlassen wollen. Dann wird er allen Freunden im Social Web davon erzählen und in seinem Blog einen Kommentar dazu schreiben. Und auf den diversen Empfehlungsportalen wird er Sie lobend erwähnen. All das wird Google bald mitbekommen und Ihre Seite höher anzeigen, als die Ihrer langweiligen Mitbewerber. Content-Marketing heißt diese Strategie, mit inhaltlichem Mehrwert zu punkten. Viel Spaß dabei.

Meine  12 Tipps um bei Google ganz oben zu stehen sind übrigens trotzdem noch gültig:
http://www.email-marketing-forum.de/Fachartikel/details/12-Tipps-um-bei-Google-ganz-oben-zu-stehen

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19 comments

  1. Uwe Mueller says:

    Vielen Dank für die Information zum neuen Update. Wir werden bei unserem neuen Webprojekt für unsere Informationsseite diese Hinweise beachten und entsprechend die Seite gestalten. In einem früheren Webprojekt hatten wir bereits einige der neuen Kriterien berücksichtigt und müssen jetz feststellen, dass das Penguin-Update für diese Seite einen Vorteil brachte.

  2. Bianca Koch says:

    Schönen Dank für die verständliche Information. Vieles ist bei uns schon erledigt. Es ist gut zu wissen, welche „Hausaufgaben“ man noch zu erledigen hat. Gute Platzierungen geben die Chance zur erfolgsorientierten Kommunikation mit potentiellen Kunden.

  3. Markus says:

    Ich finde, der Beitrag sagt absolut nicht neues für SEO´s. Diese Regeln hatten ihre Gültigkeit schon vor dem Panda-Update und da war es auch schon bekannt.

    Sorry, aber die Headline passt nicht zum Beitrag.

    Grüße
    Markus

  4. Holger says:

    Bleibt festzuhalten: Content war und ist immer noch King. Und gerade nach Penguin sollte man sich wieder mehr auf Inhalte konzentrieren und nicht so sehr auf Keyworddicht, Linktexte und dergleichen. Dann braucht man auch vor kommenden Google-Updates keine Angst zu haben.

  5. Sehr geehrter Herr Dr. Schwarz
    vielen Dank für die Info. Dieses Pinguin Snippet macht nach meinem Gefühl jedoch die Ladezeiten einer Seite länger, das ärgert mich wiederum weil ja auch „sauer“ werde, wenn der Seitenaufbau zu lange dauert.
    Google+ selbst ist da auch eigentlich kein gutes Beispiel, manchmal dauert es einfach zu lange bis das „Mitteilen“ Fenster aufgeht.
    Ich höre immer wieder, dass die Kunden von der Ehrlichkeit meiner Seite schwärmen, viele „finden sich dort wieder“ oder nutzen vergleichbare Formulierungen, sie spüren, dass auch für mich großte Teile des Leben noch ein Mysterium sind, viele meiner Mitbewerber tun so, als sei von Grund auf „alles klar“, alles „logisch“. Sie überhöhen damit ihre Position und gehen eigentlich damit in Konkurrenz zu Gott.

    Wenn ich noch eine Frage stellen darf: Gehört Mozilla Thunderbird eigentlich zu Google oder warum gibt es darin Teile von Chrome. Ich bekomme ab und an eine Fehlermeldung von Chrome, wenn Thunderbird hängt und das obwohl ich Chrome nie installiert habe.

    mit freundlchen Grüßen
    Volker Schmidt

  6. „Content is king“ – die Regel ist fast so alt wie die Suchmaschinenoptimierung.
    Gut, bestätigt zu wissen, daß man seine Energie besser in informative Texte als in zweifelhaften Linkaufbau investiert.
    Danke für die Zusammenfassung!

  7. Benedikt B. says:

    Das ist doch aber nur ein Ausschnitt von den Regeln, die Google berücksichtigt. Kurz bevor fast alle Punkte für die Suchmaschinenoptimierung entdeckt werden, gibt es wieder ein Update von Google und es zählen wieder ganz andere Faktoren als besonders wichtig. Ein Katz und Maus Spiel für jeden Suchmaschinenoptimierer! Es wird auch mal Zeit, dass Google einen ernstzunehmenden Konkurrenten bekommt!!!

  8. Wendelin says:

    Hallo Leute

    Sehr umfangreiche und informative Artikel. Meiner Meinung nach wird Google sich immer wieder entwickeln und erwarte das auch von uns, wir sollen uns auch entwickeln. Immer aktuell auf dem neuesten Stand zu bleiben.
    unter Kommentar von Benedikt B.
    Ich glaube nicht das Google einen Konkurrenten kriegt.
    aber wie gesagt man weiß nie

    Mit fröhlichen Grüßen

    Wendelin

  9. E-Mail Nobbi says:

    Naja mitlerweile merke ich auch wieder einen leichten Abwärtstrend, die Besuchszeiten messen, wie macht googöe das über Analytics…also mit google + etc ist so ne sache..erstens erhöhen sich die Ladezeiten durch das Plugin, 2. was ist mit trusted sites oder Seiten die google+ gar nicht implemetieren, werden die dann abgestraft?

  10. Hey.
    Ein Wahres wort dein Fazit und „Und Jetzt?“
    Ich bin im Affiliate Marketing tätig und kann auch nur sagen das Google selber ja immer darauf optiemiert das Beste für den Besucher/Sucher anbieten zu können.Da ist es nur logisch das man als ein solcher Anbvieter von googel geliked/gemocht wird.Das wird sich in der Zukunft nur noch verstärken und man sollte das früh erkennen
    Bis denn

  11. Mathias says:

    Das Penguinupdate hat mich weniger berührt, denn ich versuche immer shon gute SEOMaßnahmen zu machen, trotzdem hat mich dein großartiger Artikel wieder an ein paar Grundprinzipien erinnert, die sonst im Alltag sehr leicht vergessen werden.

  12. Hallo liebe Kollegen.

    Ich sehe es auch so, dass wer ein gutes SEO ohne zuviel Spam und nur „erkaufte“ Vorteile betrieben hat, weiterhin ein gute Wertung haben wird.

    Fast auf jeder Seite zu dem Thema, kann man Tipps und Gründe erfahren, warum und was Google da gemacht hat.
    Die Gründe sind doch ganz klar.

    – Bau eine Seite mit guten Inhalt den du schreibst.
    – Spam nicht zuviel bzw. verteile deine Inhalte nur und Spam sie nicht.Da gibt es einen unterschied.
    – Überlade deine Seite nicht, weil sie langsam wir und das mag keiner.
    – Nützliche Links sind super.
    – Spam und unnützliche Link von Seiten die Google nicht mag sind nicht gut für Ihre Seite.Nicht irgendwelche Links nutzen, sondern gute.Achten Sie darauf.
    – Bewertungen erzielen z.b. bei G+, Like, Twitter, etc.
    – Inhalte benutzerfreundlich schreiben. Mehr als 500 Worte,Absätze,Überschriften H1,H2,H3,etc.
    – Nicht zu viel Werbung wegen den Links. Nie mehr Werbe als Info Links auf der Seite haben.

    Eigentlich alles Gründe die ganz klar sind, wenn man logisch bleibt und selber das beste von anderen erwartet.Nicht ärgern also.Einfach für den Benutzer schreiben und nicht immer SEO machen ein gesunder Mix ist entscheidend.

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